Pflanzen! Warum sie in meinen Designkonzepten unverzichtbar sind.

 

Lange Zeit waren sie aus vielen Wohnungen verschwunden, doch seit einigen Jahren erleben sie ein wunderbares Revival: Pflanzen.

Und ich liebe sie! Wirklich! Kein Raum ohne Pflanze ja, sogar im Keller stehen sie bei mir!

Man muss sich nur trauen, sich darauf einlassen und einfach genießen...

 

Pflanzen sind weitaus mehr als nur dekorative Hingucker. Sie sind LEBENDIGE Elemente, die Räume optisch und atmosphärisch verändern. Durch die bewusste Auswahl und Platzierung von Pflanzen können wir die positiven Effekte der Natur in unsere vier Wände integrieren und so unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit fördern. In meiner Arbeit als Interior Designerin spielen Pflanzen eine ZENTRALE Rolle. Sie sind nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern ein wichtiger und fester Bestandteil eines ganzheitlichen Gestaltungskonzepts.

 

In diesem Artikel nehme ich dich mit und zeige dir aus drei unterschiedlichen Blickwinkeln, warum Pflanzen in meinen InteriorDesignKonzepten eine besondere Rolle spielen.

Optische Wirkung

Psychologischer Effekt

Physische Vorteile

1. OPTISCHE WIRKUNG

Pflanzen sind gestalterische Allrounder. Sie sind ein natürliches Gestaltungselement und sorgen für Tiefe, Kontraste und Weichheit. Ihre Formen, Farben und Oberflächen ergänzen das architektonische Gesamtbild und brechen es zugleich auf angenehme Weise auf.

Großblättrige Pflanzen wie Monstera, Gummibaum oder Ficus Iyrata setzen starke visuelle Akzente und verleihen dem Raum Ruhe und Präsenz. Hängende Pflanzen wie Efeutute oder die Kletter-Philodendron lockern insbesondere moderne, minimalistische Räume auf und verleihen ihnen eine weiche, organische Dimension.

In Kombination mit natürlichen Materialien wie Holz, Leinen, Ton oder Stein entsteht ein harmonischer Gesamteindruck. Pflanzen spiegeln die Sinnlichkeit der Natur wider und schaffen Kontraste zu klaren Linien, technischen Oberflächen oder monochromen Farbkonzepten.

Durch die gezielte Platzierung von Pflanzen können Räume optisch vergrößert, Bereiche voneinander abgegrenzt oder bestimmte Zonen hervorgehoben werden. Zudem schaffen sie einen harmonischen Übergang zwischen Innen- und Außenbereich: Insbesondere in urbaner Umgebung, in der der direkte Kontakt zur Natur oft fehlt.

Ganz gleich, ob Wohnraum, Arbeitsplatz oder Eingangsbereich - Pflanzen bringen Bewegung und Energie. Sie beeinflussen den Charakter eines Raumes stärker, als viele ahnen. 

Aktuelle Trendpflanzen:

  • Monstera (Monstera deliciosa): Sie ist bekannt für ihre großen, durchlöcherten Blätter und zählt weiterhin zu den beliebtesten Zimmerpflanzen.
  • Gummibaum (Ficus elastica): Mit seinen glänzenden, dunkelgrünen Blättern feiert dieser Klassiker ein Comeback.
  • Bananenpflanze (Musa): Ihre großen Blätter bringen ein tropisches Ambiente in jeden Raum.
  • Stachel-Blattbegonie (Begonia ferox): Sie verleiht durch die stachelartigen Erhebungen auf den Blättern eine exotische Note.
  • Korbmarante (Calathea lancifolia Insigne): Sie beeindruckt mit ihren langen, schmalen Blättern und ihrer auffälligen Musterung.
  • Ufopflanze (Pilea peperomioides): Mit ihren runden, münzförmigen Blättern ist sie ein echter Hingucker.
  • Kakteen und Sukkulenten verleihen jedem Raum einen besonderen Charme. Sie sind in verschiedenen Größen und Formen erhältlich.
  • 🖤 Meine absolute Lieblingspflanze ist die STRELITZIE (Paradiesvogelblume). Sie ist eine imposante Erscheinung mit ihren großen, glänzenden Blättern.

2. PSYCHOLOGISCHER EFFEKT

In einer Welt, die sich immer mehr ins Digitale verlagert, holen uns Pflanzen zurück ins haptische Erleben. Sie stehen für etwas Echtes und Unperfektes. Sie atmen und verändern sich. Dadurch entsteht eine Dynamik, die man nicht gestalten, sondern nur wachsen lassen kann.

Das aus Japan stammende Waldbaden (Shinrin-Yoku) bezeichnet das bewusste Eintauchen in die Waldatmosphäre, um Stress abzubauen und die Gesundheit zu fördern. Studien zeigen, dass sich der Blutdruck senkt, die Stimmung hebt und das Immunsystem gestärkt wird, wenn man sich im Wald aufhält. Einrichtungselemente in grünen Farbtönen, kombiniert mit Zimmerpflanzen und naturbelassenen Materialien, schaffen eine Atmosphäre, die an einen Waldspaziergang erinnert und alle Sinne entspannt. 

Durch die Integration von Pflanzen und natürlichen Materialien in unsere Räume holen wir uns ein Stück dieser beruhigenden Waldatmosphäre nach Hause und können so von ähnlichen positiven Effekten profitieren. Nicht jeder verfügt über einen grünen Daumen, doch das bedeutet nicht, dass man auf die positiven Effekte von Zimmerpflanzen verzichten zu muss. 

Es gibt zahlreiche Pflanzen, die auch bei minimaler Aufmerksamkeit gedeihen.

Pflegeleichte Pflanzen:

  • Bogenhanf (Sansevieria): Diese robuste Pflanze kommt mit wenig Wasser aus und toleriert sowohl sonnige als auch schattige Standorte.
  • Glücksfeder (Zamioculcas zamiifolia): Mit ihren glänzenden, dunkelgrünen Blättern ist sie nicht nur ein Hingucker, sondern auch äußerst genügsam. Sie verträgt sowohl helle als auch weniger lichtdurchflutete Plätze und muss nur gelegentliches gegossen werden.
  • Yucca-Palme (Yucca elephantipes): Sie ist auch als „Studentenpflanze” bekannt, benötigt kaum Wasser und bevorzugt kalkhaltiges Gießwasser. Einmal wöchentliches Gießen reicht völlig aus. 
  • Monstera (Monstera deliciosa): Diese trendige Pflanze ist dekorativ, robust und langlebig. Sie bevorzugt einen halbschattigen bis schattigen Standort ohne direkte Sonne.
  • Elefantenfuß (Beaucarnea recurvata): Die Sukkulente benötigt nur wenig Wasser und ist sehr pflegeleicht. Ihr Stamm dient als Wasserspeicher, wodurch sie auch trockene Phasen gut übersteht.

3. PHYSISCHE VORTEILE

Studien haben gezeigt, dass Menschen in Mitteleuropa im Durchschnitt 90 Prozent ihrer Zeit in Innenräumen verbringen. Die Qualität der Raumluft ist deshalb von entscheidender Bedeutung für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. In geschlossenen Räumen ist die Luftqualität oft deutlich schlechter als draußen, da die Belastung meist vielfach höher ist.

Ein ernstzunehmendes Problem in diesem Zusammenhang ist das Sick-Building-Syndrom (SBS). Es beschreibt eine Ansammlung unspezifischer Beschwerden, die mit dem Aufenthalt in bestimmten Gebäuden in Verbindung gebracht werden. Zu den Symptomen zählen Kopfschmerzen, Schleimhautentzündungen, Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten.

Die genaue Ursache bleibt oft unklar, jedoch werden Faktoren wie schlechte Belüftung, chemische Ausdünstungen aus Baumaterialien und unzureichende Luftqualität als mögliche Auslöser vermutet.

In Innenräumen können verschiedene Schadstoffe die Luftqualität beeinträchtigen.

  • Formaldehyd: Emissionen aus Möbeln, Bodenbelägen und Textilien
  • Flüchtige organische Verbindungen (VOC): Ausdünstungen aus Farben, Lacken, Klebstoffen und Reinigungsmitteln.
  • Tabakrauch: eine der stärksten Innenraumbelastungen.

Um das Raumklima und die Luftqualität zu verbessern, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Regelmäßiges Lüften: mehrmals täglich Stoßlüften
  • Verwendung emissionsarmer Materialien: Beim Kauf auf geringe Schadstoffemissionen achten.
  • Vermeidung von Rauchen in Innenräumen
  • Einsatz von Zimmerpflanzen: Bestimmte Pflanzenarten können Schadstoffe aus der Luft filtern und die Luftfeuchtigkeit erhöhen.

Pflanzen tragen also maßgeblich zu einem gesunden Raumklima bei. Durch Photosynthese nehmen sie Kohlendioxid auf und geben Sauerstoff ab. Zudem erhöhen sie die Luftfeuchtigkeit, indem sie Wasser verdunsten. Das ist insbesondere in beheizten Räumen während der Wintermonate von Vorteil.

Luftreinigende Pflanzen:

  • Einblatt (Spathiphyllum): Diese Pflanze erhöht die Luftfeuchtigkeit und filtert Schadstoffe wie Benzol und Formaldehyd aus der Luft.
  • Efeutute (Epipremnum aureum): Sie ist bekannt für ihre luftreinigenden Eigenschaften und entfernt Schadstoffe wie Formaldehyd und Benzol.
  • Grünlilie (Chlorophytum comosum): Sie ist besonders effektiv darin, Schadstoffe wie Kohlenmonoxid zu filtern, und erhöht die Luftfeuchtigkeit.
  • Gummibaum (Ficus elastica): Absorbiert Formaldehyd.
  • Philodendron: Filtert Formaldehyd, Xylol und Benzol aus der Raumluft.
  • Birkenfeige (Ficus benjamina): Ein Superschlucker, der Formaldehyd, Benzol und Trichlorethylen absorbiert.

Einige Pflanzen verbessern nicht nur tagsüber die Raumluft, sondern setzen auch nachts Sauerstoff frei. Das macht sie besonders für Schlafräume geeignet. Sie gehören zu den sogenannten CAM-Pflanzen (Crassulacean Acid Metabolism).

Nachtaktive luftreinigende Pflanzen:

  • Aloe Vera: Diese Sukkulente gibt nachts Sauerstoff ab und trägt so zu einer besseren Schlafqualität bei. Zudem ist sie pflegeleicht und benötigt wenig Wasser.
  • Bogenhanf (Sansevieria): Er ist sehr robust und produziert auch nachts Sauerstoff, wodurch sich die Luftqualität verbessert.
  • Einblatt (Spathiphyllum): Diese Pflanze erhöht die Luftfeuchtigkeit und gibt ebenfalls nachts Sauerstoff ab, was sie ideal für Schlafzimmer macht.
  • Orchideen (z. B. Phalaenopsis): Sie sind besonders nachts aktiv und filtern Xylol und Formaldehyd.

Damit Zimmerpflanzen eine optimale Luftreinigung garantieren können, müssen sie sich zunächst wohlfühlen. Sie benötigen einen geeigneten Standort, die Temperatur muss stimmen und sie sollten ausreichend gegossen werden.

Natürlich braucht man auch genügend Pflanzen. Eine einzelne Pflanze reicht beispielsweise nicht aus, um die Luft einer 60 Quadratmeter großen Wohnung zu reinigen. Als Richtwert gilt eine mittelgroße Pflanze pro 12 Quadratmetern Raumfläche. Dabei gilt natürlich auch: Je mehr Pflanzen, desto besser.

WOHNWERK.VIVO-TIPP

Achte vor dem Kauf von Zimmerpflanzen auf Folgendes:

  1. Lichtverhältnisse im Raum
    • Wie hell ist der Standort? Gibt es direkte Sonne, Halbschatten oder ist es eher schattig?
  2. Pflegeaufwand & Zeit
    • Wie viel Zeit möchtest oder kannst du investieren?
  3. Raumtemperatur & Luftfeuchtigkeit
    • Ist der Raum eher kühl und trocken oder warm und feucht (z. B. Badezimmer)?
  4. Größe & Wuchsform der Pflanze
    • Wie viel Platz steht zur Verfügung - Fensterbank, Regal oder freistehend?
    • Schnell wachsende oder groß werdende Pflanzen brauchen langfristig mehr Raum.
    • Hängende Pflanzen benötigen eine Aufhängungen oder Platz zum Ranken.
  5. Haustiere & Kinder
    • Einige Pflanzen sind giftig für Tiere oder Menschen. Informiere dich deshalb, ob die Wunschpflanze tier- und kindergerecht ist.
  6. Gestalterische Aspekte
    • Wähle eine passende Pflanze und einen passenden Übertopf, die zum Stil des Raumes passen (urban, minimalistisch, Boho, klassisch).
    • Die Farben von Blättern und Töpfen können gezielt eingesetzt werden.
    • Pflanzen können optische Zonen schaffen, Ruhepunkte bilden oder Akzente setzen.
    • Du kannst zum Beispiel mit einer Kombination aus Strelitzien und Kakteen spielen.
  7. Raumfunktion
    • In Schlafräumen empfiehlt sich beispielsweise eine CAM-Pflanze, da sie nachts Sauerstoff produziert.
    • In Arbeitsbereichen fördern luftreinigende Pflanzen die Konzentration und das Frischegefühl.
  8. Lass dich in einem Fachgeschäft beraten.

 

Zimmerpflanzen sollten nicht nur schön aussehen, sondern auch zu dir, zu deinem Lebensstil und zum Raum passen.

Wer das beachtet, wird lange Freude an lebendigem Grün haben.

 

 

Let`s create your soulhome!

Petra von WOHNWERK.VIVO

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